Marktgemeinde Frauental a. d. Lassnitz
Bildung/Kultur

Robert Fuchs



ROBERT FUCHS - Ein großer Sohn Frauental´s

Robert Fuchs war eine der großen Begabungen des Landes und wurde zu einem, dessen Ruf hinaus drang und mit dazu beitrug, den Ruf Österreichs als Kulturnation zu festigen.
Bescheiden und genügsam in seinem Leben, liebte er jedoch die Stille und ging auch in seiner Kunst jedem Pathos und Ruhm aus dem Wege. So brachte es die Zeit mit sich, dass das Werk dieses fruchtbaren Genius bald nur noch im Verborgenen blühte. Hier an diesem Ort, aus dieser Landschaft traten die ersten Eindrucke in sein junges Leben und formten schon rech früh sein Wesen.
Als am 15. Februar 1847 mit Robert das zwölfte und letzte der Schulmeisterkinder in Frauental zur Welt kam, endete das Wachstum der Familie. Vater Patritz war bereits 58 und seine Frau Maria nicht weniger als 46 Jahre alt. Robert Fuchs begann sein Schulleben im Jahr 1853 an der hiesigen Volksschule in Zeierling. Im Heimathaus empfing er indessen die ersten musikalischen Eindrücke. Im Jahr 1854 zog die Familie nach St. Peter i. S. Den nun achtjährigen Robert überließ man dem Schwiegersohn und Schulmeister Martin Bischof zur weiteren Erziehung. In Musik unterrichtete Bischof seinen jungen Schwager am Klavier-, Geigen- und Orgelspiel und vermittelte ihm aber auch fundamentales Wissen. Dem Willen seines Vaters entsprechend kam Robert Fuchs bald nach Marburg in die dortige Hauptschule und im Jahre 1860 an die Unterrealschule nach Graz, wo er dann von 1863 bis 1865 noch die pädagogische Anstalt absolvierte.

Nur mit Mühe konnte Vater Fuchs das Kostgeld auftreiben. Robert Fuchs musste daher zeitweise sogar des Abendsmahles entbehren. Eifriges Lernen und Üben halfen darüber hinweg. Durch Stundengeben verbesserte er zusehends seine finanzielle Situation. Seine Künste als Orgelspieler waren bald so weit fortgeschritten, dass er in Graz bei Opernaufführungen mitwirken durfte. Das Repertoire konnte er bald auswendig am Klavier spielen. Eine seiner ersten Kompositionen, ein Klavierstück, sandte der 15jährige den Bischofbuben nach Wies, damit sie dem Vater vorgespielt werden mögen. Im Jahre 1864 vollendete er eine Vokalmesse und entstanden die ersten Lieder.
Nach Beendigung des Präparandenkurses und der Prüfung für das Volksschullehreramt verspürte Fuchs nur noch wenig Lust in eine Schule als Lehrgehilfe einzutreten. Beeinflusst von seinem Bruder Johann Nepomuck, der ihm nach Wien vorausgegangen war und es bereits zum Kapellmeister gebracht hatte, entschloss sich Robert im Oktober 1865 ebenfalls dorthin zu gehen und im Konservatorium das Musikstudium zu beginnen.
Mit 18 Jahren kam er in den Jahreskurs für Kontrapunkt und Komposition bei Prof. Dessoff. Eine Reihe von kleineren Werken sowie eine viersätzige Sonate entstanden. Das als Prüfungskonzert am Ende des ersten Jahrganges erarbeitete und ausgeführte Streichquartett erregte ob seiner staunenswerten Reife großen Beifall.
Mit 1. Jänner 1866 wurde Robert als Organist an der Piaristenkirche bestellt. Nebenbei gab er Musik-Theorie-Lektionen. 1867 schrieb der 20jährige seine erste Sinfonie, welche ihm bei der Aufführung einen brillanten Erfolg und ein jährliches Stipendium von 500 Gulden eintrug.
Erst 22jährig heiratete er und führte mit seiner Frau Amalia fortan ein zurückgezogenes Leben. Seinen Lebensunterhalt bestritt Fuchs mit den Einkünften als Organist, dem Stundengeben, als Korrepetitor von Hofopernsängern und den Honoraren aus dem Verkauf von Kompositionen.
Den ersten großen Erfolg brachte ihm 1874 die Aufführung der Serenade in D-Dur. Im Herbst dieses Jahres erhielt Fuchs auch eine Anstellung als Supplent im Konservatorium und im Jahre 1875 wurde der einst preisgekrönte Schüler dortselbst Lehrer für Harmonielehre. Gleichzeitig erhielt er auch die Leitung des Orchestervereiness der Gesellschaft für Musikfreunde.
Fuchs und Johannes Brahms lernten sich kennen. Brahms, sonst eher ein gefürchteter Kritiker, setzte sich bald vehement für den jungen Komponisten aus der Steiermark ein und wurde für ihn schließlich zum künstlerischen Vorbild.
Weitere zwei erfolgreich aufgeführte Serenaden trugen ihm die zwar nicht ganz willkommene Etikettierung "Serenadenfuchs" ein, doch die Klaviermusik und eine große Sinfonie, die 1884 entstand, brachten ihm neben viel Wohlwollen und guter Kritik auch den Beethoven-Komponistenpreis der Gesellschaft für Musikfreunde.
Fuchs war ein beliebter Lehrer, dessen lebendige Unterrichtsmethode das trockene Basiswissen einprägsam zu vermitteln mochte. Hauptsächlich waren es Klavierwerke, die Fuchs in diesen Jahren komponierte, dazu Violinsonaten, Lieder und Chorwerke, sowie zwei Opern. Während diese erfolglos blieben, kamen eine effektvolle Sinfonie in Es-Dur und die große Messe in F-Dur gut an, desgleichen die Serenaden Nr. 4 und 5.
Unter den weiteren Kompositionen dominierte dann die Kammermusik. Aber auch Orgelwerke sowie ein Volksliederbuch für gemischten Chor entstanden.
Die berufliche Laufbahn als Lehrer am Konservatorium führte Robert Fuchs 1888 mit der Ernennung zum Professor für Komposition weiter an die Höhe. Nach seiner Pensionierung im Jahre 1912 zog er sich weitgehend aus dem öffentlichen Kulturleben zurück, komponierte, machte Reisen und hielt sich viel in der Steiermark auf, wo er häufig bei Hans Kloepfer weilte, dem auch etliche Klavierstücke gewidmet sind.
Nach dem frühen Tod seiner Frau starb ihm bald auch noch sein Sohn Hans. Von seiner Familie blieb ihm nur noch der jüngere Sohn, der sein Leben in geistiger Umnachtung in Anstalten verbringen musste und für den er zu sorgen hatte.
Es wurde bald immer einsamer um ihn. Doch in altgewohnter Manier komponierte er immer weiter. Neben Steichkammermusik entstanden als größere Werke noch das Klarinettenquartett und die Messe in G-Dur.
Sein 75. Geburtstag, zu welchem Robert Fuchs seine dritte Messe komponierte, brachte den langsam vom Vergessenwerden bedrohten Meister durch Aufführung einer Reihe seiner Werke wieder in Erinnerung. Besonders aufwendig wurde sein 80. Geburtstag gefeiert. Die vom Lehrkörper der Akademie angekündigte Festfeier, sowie die der Universität und des Schubertbundes wurden zu Trauerfeiern für den am 19. Februar 1927 plötzlich verstorbenen Meister.
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